Ein Wochenende in Kerala

Letztes Wochenende ging es endlich mal wieder auf Tour. Diesmal ging es nach Kerala, einem Bundesstaat im Südwesten von Indien. Genauer ging es nach Cochin. Samstag um 6 Uhr sollte unser Flug gehen. Das hieß für uns natürlich erstmal früh aufstehen. Uns, das waren Verena, Steffen, Matthias, Fabian und ich. Matthias und Fabian wohnen im Moment in einem anderen Guesthouse, wir trafen uns also um 4:45 am Flughafen. Dort ging überraschenderweise alles glatt – trotz Air Deccan. Im Flieger konnten wir uns Plätze sichern, die ich so in Deutschland auch noch nicht gesehen hatte: Einen Vierer, wie man ihn aus Zügen kennt. Ich setzte mich so, dass ich Rückwärts fliegen würde. Bis auf beim Start war das aber nicht zu bemerken, jedenfalls für mich. Ich habe aber auch in Zügen keinerlei Probleme, ich kriege es normalerweise gar nicht mit, wie rum ich fahre.

Pünktlich ging es los und pünktlich landeten wir in Cochin. Dort namen wir ein Taxi zu unserem Hotel. Das war ein ordentliches Hotel, die Zimmer waren sauber und es gab sogar eine Klimaanlage. Nach dem kurzen Ausruhen ging der Tag richtig los – mit einem Frühstück im Hotelrestaurant. Sogar Würstchen gab es – mit Pommes, Zwiebeln und Paprika. Das ist mal ein ungewöhnliches, aber sehr leckeres Frühstück. Nach dem Frühstück buchten wir eine Tour durch die Backwaters von Cochin und gingen dann los um uns die chinesischen Fischernetze anzugucken. Diese sind sehr interessant. Sie sind fest auf Holzstämmen befestigt und werden mit diesen ins Wasser gelassen. Da bleiben sie einige Minuten, dann werden sie wieder hochgezogen. Meist sind dann nur einige wenige Fische im Netz, deswegen gibt es halt viele Netze die alle paar Minuten im Wasser sind. So ist dann der Gesamtfang ausreichend.

Danach wollten wir an den Strand – den es in Cochin nicht gibt, wie wir feststellen mussten. Was der Hotel-Portier als Strand bezeichnet hatte war ein betonierter Streifen am Wasser. Also liefen wir die Hauptstraße lang und gucken hier und da in die kleinen Geschäfte, wo einige von uns natürlich auch wieder Souveniers kauften. Außerdem sprach uns ein Rickschafahrer an, der uns die Stadt zeigen wollte. Wir sagten ihn, dass wir in die Backwaters fahren würden, aber am nächsten Tag würden wir das gerne machen. Also verabredeten wir uns für den nächsten Morgen.

Pünktlich waren wir wieder im Hotel, so dass wir noch schnell Mittag essen konnten, um dann zu der Backwaters-Tour abgeholt zu werden. Im Auto, dass uns abholte, saßen schon zwei weiße. Nach ein paar Minuten fragten wir sie auf Englisch, wo sie denn eigentlich her kamen – bisher hatten wir die ganze Zeit Deutsch gesprochen und sie hatten gar nichts gesagt. Deswegen überraschte uns die Antwort: “Wir kommen auch aus Deutschland”. Die beiden waren Medizin-Studenten aus Berlin. Am Boot angekommen wurden wir aber wieder getrennt – wir fünf hatten ein eigenes Boot, die beiden Studenten kamen mit zwei Indern und noch weiteren weißen Touristen ein zweites Boot. Die Boote wurden von zwei Indern gesteuert, die sie mit langen Bambusstangen vorwärts stießen. Dazu hatten wir einen Führer, der einiges erklärt hat. Vor allem aber war die Tour entspannend – es war fast völlig still und die Umgebung sehr ruhig. Als wir dann wieder zurück waren sind wir nur nochmal essen gegangen und dann ins Bett – immerhin waren wir alle morgens vor 4 aufgestanden.

Am Sonntag frühstückten wir wieder gemütlich – und als wir raus kamen, wurden wir von dem Rickschafahrer und einem Freund begrüßt, die uns die Stadt zeigen wollten. Die Tour war auch sehr schön. Wir haben alle wichtigen Punkte abgeklappert, die Fahrer haben uns immer gut erklärt, was wir als nächstes sehen würden. So sahen wir den Jain-Tempel, Vasco da Gamas erstes Grab, eine Ingwer-Fabrik, ein Wohnhaus von Vasco da Gama, eine alte Kirche und noch einiges mehr. Nach 4 Stunden waren wir wieder am Hotel – und dann mussten wir auch schon wieder los, unseren Flieger kriegen. Auch hier ging alles recht glatt, nur rund ne halbe Stunde Verspätung.

Das Wochenende war ein sehr schönes Wochenende, die nächsten Wochenenden versprechen auch, spannend zu werden: Trips nach Mysore (wo ein großes Fest stattfindet), Trivandrum in Kerala und Delhi werden grade geplant…

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