24C3 – Tag 2

So, der zweite Tag des 24C3 hat für mich grade begonnen. Ich sitze im Saal 1 und warte darauf, dass Steini gleich mit seinem Vortrag “Elektronische Dokumente und die Zukunft des Lesens” anfängt. Ich bin ja gespannt, bisher sehe ich nicht warum eBooks und ähliches so toll sein soll – mir fehlt einfach das Problem, das sie lösen. Mir fallen nur Probleme ein, die sie schaffen. Allen voran natürlich das mir plötzlich an der spannendsten Stelle des Buchs eben selbiges ausgehen kann weil der Akku leer ist.

So richtig wurde die Frage nicht geklärt. Tenor war, dass die Akkus immer länger halten werden und dann ging es eher darum, dass es durch eBooks möglich wird sehr viel mehr und auch kürzere Texte sinnvoller zu veröffentlichen, weil das Veröffentlichen nichts mehr kostet. War doch recht ganz spannend.

Danach stand “Absurde Mathematik” an und der Vortragende zeigte einige wirre Mathe-Tricks. Neben dem mir schon bekannten Ziegenproblem war mein Favorit Gabriels Horn. Dabei wird die Funktion 1/x einmal um die X-Achse rotiert. Das resultierende Horn ist unendlich lang, wird aber halt immer dünner. Die Wikipedia hat da ein schönes Bild. Dieses Horn kann man mit einer endlichen Menge Farbe komplett füllen, d.h. es hat ein endliches Volumen. Gleichzeitig ist es jedoch nicht möglich, die komplette Innenseite anzumalen, denn sie ist unendliche groß.

Danach kam für mich eine längere Pause bei guten Vorträgen. Erst habe ich mir danach “Quantum Cryptography and Possible Attacks” angeguckt. Das war zwar nicht schlecht, aber das meiste wusste ich schon.

Anschließend habe ich mir was zur Xbox360-Sicherheit angeguckt. Das war ganz nett, kam aber nicht an den Google-Tech-Talk zur Xbox-Sicherheit ran. Persönliches Highlight, was es sogar bis auf Engadget geschafft hat: Ganz kurz vorher hatten Leute hier es das erste Mal geschafft, eigene Software auf der Wii zu starten und dabei die ganzen Wii-Features zu benutzen.

Eigentlich wollte ich mir danach “Just in Time compilers – breaking a VM” angucken, das war aber überhaupt nicht mein Fall. Also bin ich zu “To be or I2P” rübergegangen, wo es um ein neues Anonymisierungsnetz gehen sollte. Das war aber auch nicht sonderlich spannend.

Darauf folgte für mich “Automatic memory management“. Der Untertitel “Why should I care about something that a computer could handle better, anyway?” klang für mich stark danach, dass hier gezeigt werden sollte warum Garbage Collection manchmal ne schlechte Idee ist. Damit lag ich aber daneben, es wurden nur diverse Möglichkeiten der Garbage Collection gezeigt.

Es wurde Abend und ich hatte wieder mehr Glück mit den Vorträgen. “Toying with barcodes” von FX war grandios. Heise hat den Vortrag sehr schön zusammengefasst, deswegen lasse ich das. Was ich mich da immer wieder gefragt habe: Wie dumm sind die Leute die solche Systeme entwickeln eigentlich? Oder denken sie einfach nicht über die Sicherheit nach? Bei einigen Systemen, wie den Pfandautomaten ist es vermutlich einfach ein Problem das anders zu machen, aber die Videothek z.B.?!

Es ging mit recht guten Vorträgen weiter: Lucy erklärte in ihrem Vortrag “Inside the Mac OS X Kernel” wie der OS-X-Kernel wirklich aufgebaut ist, was ich ganz spannend fand, weil es darüber ne Menge Gerüchte gibt, die nicht stimmen.

Danach kam eine Vorlesung von der ich mir nicht viel Versprach: “DIY Survival” von Bre Pettis. Ich kannte Bre vom Chaosradio, aber das Thema klang einfach nicht so spannend. Ich hätte kaum weiter daneben liegen können. Es war nicht spannend, aber sehr sehr lustig. Bre kann einfach sehr gut präsentieren.

Ein Vortrag fehlt noch. Und über den Schreiben ist eigentlich fies. Denn den Vortrag wird es als einzigen Vortrag nicht im Netz geben. Er wurde nicht aufgezeichnet und nicht gestreamt. “Rule 34 Contest“. Rule 34 besagt, dass es zu allem, was man sich ausdenken kann, Pornos im Netz gibt. Das wurde geprüft indem 3 * 3 Leute aus dem Publikum Themen bekamen und dazu Pornos suchen mussten. Sie hatten sehr wenig Zeit und ihre Ergebnisse wurden dann von einer Jury bewertet. Themen waren Dinge wie “Star Wars”, “Star Trek”, “Haushaltsgeräte” oder “Guitar Hero”. Die Veranstaltung war sehr lustig aber auch sehr skurril.

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