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Kanyakumari

Hier der zweite Teil der Erzählung vom vorletzen Wochenende. Der erste Teil drehte sich um die Anreise und Kovalam, jetzt gehts mit der Abreise nach Kanyakumari weiter.

Unser Bus kam einige Minuten früher als gedacht und weil sich inzwischen wohl rumgesprochen hatte, wo wir hin wollten, sagte uns jeder anwesende Inder, dass das unser Bus war. Wir gingen also rein und fanden einen völlig leeren Bus vor. Nachdem wir uns gesetzt hatten, hieß es erstmal warten. Der Bus fuhr nämlich erst 15 Minuten später ab und verspätete sich dann auch noch. Er blieb aber immerhin recht leer. Der Kassierer kam nach ein paar Minuten Fahrt vorbei und kassierte von jedem den Fahrpreis. Genau weiß ich ihn nicht mehr, aber es waren um dir 40 Rps, also rund 65 Cent. Für 80 Kilomenter. Kein schlechter Preis… Aber dafür muss man sich halt mit dem Bus rumschlagen… Der war nämlich alles andere als bequem. Erst saß ich noch mit gut Beinfreiheit hinten am Ende vom Gang. Bald wurde der Bus aber immer voller. Neben mir waren die Taschen von zwei von uns und einem Inder gestapelt, so dass ich immerhin von dort nicht eingequetscht wurde. Das änderte sich aber, als sich jemand beim Kassierer beschwerte. Der wiederum beschwerte sich dann bei mir und wollte, dass ich meine Taschen irgendwo weit vorne im Bus verstaue. Witzbold. Ich werde sicherlich Taschen mit Inhalt teilweise im Wert vom Jahresverdienst einiger Mitreisender allein weit vorne im Bus lassen, wo ich nicht mal sehe, wenn die jemand mitnimmt. Das habe ich ihm auch klar zu machen versucht, aber er hat es völlig ignoriert. Im Endeffekt musste ich dann die Taschen auf den Boden legen (was dazu geführt hat, dass der Inhalt völlig durchgeweicht ist. Mein Pass hat jetzt Wasserflecken…) und mich da hin quetschen. Natürlich passte ich da nicht hin, aber das ist in den Bussen völlig normal, mein Platz davor war der einzige, an den ein normal-großer Europäer passt – außer in der Breite, da passen nicht mal die eher schmächtigen Inder auf einen Platz…

Irgendwann waren wir dann aber endlich in Kanyakumari angekommen und suchten unser Hotel. Dank einer Straßenkarte und einigen Indern, die uns sagten wo genau wir wären, haben wir es auch recht schnell gefunden – und wären fast gleich wieder raus gegangen. Der Inder an der Rezeption genehmigte sich erstmal einen kräftigen Schluck aus einer Flasche, die dem Aussehen nach mit Rum oder Whiskey gefüllt war und führte uns dann in ein alles andere als wirklich sauberes Zimmer. Noch dazu hielt es die katholische Kirche nebenan für nötig, die Umgebung mit lauter Musik aus Lautsprechern zu quälen. Also lehnten wir ab und gingen weiter auf die Suche. Im Reiseführer lasen wir über ein Hotel, das relativ günstig sein sollte und grade renoviert worden war. Das fanden wir zwar nicht, aber dafür ein anderes Hotel, was zumindest von außen sehr gut aussah. Die Zimmer sollten etwas über 600 Rps pro Nacht kosten – und sahen sehr gut aus. Also blieben wir in dem Hotel. Am Abend machten wir nicht mehr viel, wir gingen nur noch einmal eine kleine Tour durch die Stadt machen, aber viel sahen wir dabei nicht.

Am nächsten Morgen konnten wir endlich wieder warm duschen – warmes Wasser gab es in Kovalam nämlich nicht. Die Dusche war herrlich, sogar besser als im Guesthouse. So erfrischt bestellten wir uns Essen aufs Zimmer – und waren doch sehr überrascht, als es ankam. Es war nämlich in Zeitungspapier eingepackt… Trotzdem war es aber lecker. Da wir darauf recht lang warten mussten und auch erstmal richtig ausgeschlafen haben, war es aber nach dem Frühstück schon recht spät. Der Plan für den Tag sah den Besuch des Tempels und der Statue vor der Küste vor, danach wollten wir noch den berühmten Sonnenuntergang sehen. Also ging es auf Richtung Bootsablegestelle. Dort angekommen sahen wir die Fähre das erste Mal – es war ein Trauerspiel. Dass das Ding überhaupt noch schwamm grenzte an ein Wunder. Es war auch ziemlich überfüllt. Aber es half ja alles nichts, wir wollten die beiden Sehenswürdigkeiten ja sehen. Also sind wir aufs Boot und zum Tempel geschippert. Der war nichts besonderes, ich kenne Tempel ja nun wirklich schon zur Genüge. Die Statue war dagegen ganz interessant. Sie ist nach einem berühmten Philosophen gebaut, der auf diesem Felsen wohl mal 3 Tage lang meditiert hat. Sein Hauptwerk hat 133 Kapitel, deswegen ist die Statue 133 Fuß hoch. Unterteilt ist es in 3 Bäden, dabei ist der erste 58 Kapitel lang – deswegen ist der Sockel unter der Statue 58 Fuß hoch. Von dort sahen wir auch den südlichsten Punkt Indiens, an dem wir am Abend zuvor standen, ohne es zu wissen.

Nach der Rückkehr ging es erstmal Essen. Das Essen war ok, auch wenn ich nicht viel Hunger hatte. Danach war es schon recht spät, so dass wir uns den Sonnenuntergang angucken wollten. Für diesen ist Kanyakumari berühmt. Also nahmen wir uns ein Taxi zum Sunset Point und setzten uns dort hin. Leider war es ziemlich bewölkt, so dass wir den Sonnenuntergang nicht wirklich sehen konnten. Nachdem die Sonne definitiv untergegangen war ohne sich uns zu zeigen, machten wir uns auf den Heimweg zum Hotel. Kurz nachdem wir losgegangen waren sprachen uns drei Mädels an, ob wir ein Foto von ihnen machen könnten. Die drei, stellte sich nach dem Foto schnell heraus, waren aus Kanada bzw. England und waren in einem Dorf in der Nähe als Lehrerinnen. Wir quatschten mit den dreien auf dem Weg zum Taxi und nahmen sie dann mit in die Stadt, weil sie ohne Taxi da waren. Das war zwar im Auto etwas voll (8 Leute in nem Auto etwa mit Golf-Größe), aber die Strecke war ja auch nicht weit. Außerdem saß ich bequem vorne, wo wir zu dritt saßen (vorne war ne Sitzbank, die für 3 ausgelegt war), während sich die anderen hinten etwas eingequetscht vorkamen. In der Stadt angekommen hatten wir alle keinen besonderen Plan für den Abend, so dass wir in eine der wenigen Bars in Kanyakumari gingen und dort den Rest des Abends mit Quatschen verbrachten. Es wurde dabei immer später, so dass wir zur Zeit, zu der die Bars schließen müssen, immernoch da waren, und dann in unser Hotel umzogen. Dort schlief ich aber sofort ein, so dass ich den Rest des Abends gar nicht mehr mitbekam, aber nach den Erzählungen ging er dann auch nicht mehr sehr viel länger. Trotzdem war es nach Mitternacht, was unseren Plan für den nächsten Morgen, nämlich um halb 6 aufstehen und Sonnenaufgang gucken, zunichte machte. Als wir um halb 9 aufstanden sahen wir aber, dass daraus eh nichts geworden wäre – es regnete nämlich.

Nach einem Frühstück, wieder aus Zeitungspapier, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Wir wollten nämlich mit dem Zug nach Trivandrum zurückfahren. Wir kauften uns die Karten und stiegen dann in Erwartung einer halbwegs komfortablen zweiten Klasse in den Zug – um auf Holzbänken zu sitzen. Soviel zum Thema 2. Klasse wird schon ok sein. Aber die Fahrt war schon ok und vor allem billig. 34 Rupien hat sie gekostet.

Trivandrum erwies sich dann als ausgesprochen hässliche und langweilige Stadt. Der Reiseführer war auch nicht grade toll, auch wenn er mich erheiterte: “Hier finden sie für jeden Geschmack und Geldbeutel passende Restaurants” – so wurde das Kapitel eingeleitet, was danach nur noch billige indische Restaurants aufzählte. Im teuersten Restaurant der Liste zahlt man pro Person laut Reiseführer etwa 90 Rps. Zum Vergleich: In Bangalore zahlen wir für eine Hauptspeise meist etwa 250 Rps, mit Getränken und Vorspeise landet man meist bei mindestens 400. Nachdem wir auch vergeblich einen Coffee Day gesucht hatten, fiel uns ein, einfach mal in eins der guten Hotels zu gehen – und schnell war auch das einzige 4-Sterne-Hotel gefunden. Dort gab es ein Mittagsbuffet mit leckerem Essen für 250 Rps pro Person. Darüber machten wir uns her und fuhren dann gesättigt zum Flughafen um pünktlich wieder nach Bangalore loszufliegen.

Kovalam

Vorletztes Wochenende (ich muss mir mal wieder angewöhnen zeitnaher zu bloggen) waren wir in Kovalam und Kanyakumari. Zuerst ging es dabei für zwei Tage nach Kovalam, dann weiter nach Kanyakumari. Hier erstmal der Bericht über Kovalam.

Aber fangen wir am Anfang an. Am Freitag, Montag und Dienstag war frei, so dass wir genug Zeit für beide Orte hatten. Freitags ging es los in Richtung Trivandrum. Allerdings erst Abends. In Trivandrum angekommen namen wir uns ein Taxi nach Kovalam, was nur wenige Kilometer weiter ist. Dort angekommen ging es erstmal über den Strand zu unserem Hotel. Wir waren im White House untergekommen, was sich als recht gute Wahl herausstellte. Besonders toll waren die Zimmer nicht, aber das war bei dem Preis auch nicht zu erwarten. Sie waren aber sauber, genau wie das ganze Hotel, und die Betten waren in Ordnung. Außerdem waren wir sehr nah am Strand. Also: Gute Wahl. Da es schon spät war, passierte an diesem Abend nicht mehr viel. Wir hatten aber von Kollegen, die vorher schon da waren, schon von der German Bakery gehört, die sehr gute Käsespätzle haben sollte. Die haben wir dann fürs Abendessen aufgesucht – und das hat sich gelohnt. Die Käsespätzle waren wirklich sehr gut.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder in die German Bakery um das dortige Frühstück zu genießen. Auch das war lecker und reichhaltig. Ich habs nicht aufgeschafft… Beim Frühstück haben wir die Aussicht genossen, wir saßen direkt mit dem Blick aufs Wasser. Danach gingen wir für den Rest des Tages an den Strand, was unser gesamter Plan für die Zeit in Kovalam war. Am Abend haben wir in einem anderen der vielen Restaurants gegessen und sind dann in die laut Reiseführer “szenigste Bar der Stadt” gegangen, die aber quasi komplett leer war. Trotzdem wars ganz nett. Der Kellner verschaffte uns auch einen Termin für eine Massage am nächsten Tag.

Am nächsten Morgen gingen wir aber erstmal ins Swiss Cafe frühstücken, was ähnlich gut wie das Frühstück in der German Bakery war. Danach gingen wir zu der Massage. Eine Stunde wurden wir hier komplett durchgeknetet – für umgerechnet nichtmal 10 Euro. Es war sehr angenehm, auch wenn wir nachher vom Öl ziemlich klebten. Aber eine Dusche und ein Gang ins Wasser änderten das recht schnell. Für den Rest des Tages ging es wieder an den Strand.

Der nächste Tag, Sonntag, war unser letzter Tag in Kovalam. Wir gingen nach einem Frühstück erstmal auf die Suche nach der Bushaltestelle für den Bus nach Kanyakumari. Die fanden wir dann nach einigem Suchen direkt vor der Einfahrt des Leela in Kovalam. Das nutzten wir, nachdem wir in Erfahrung gebracht hatten, wann der Bus fährt, aus und machten einen kleinen Spaziergang durch das Gelände des Leelas. Nicht so schön wie in Bangalore, aber durchaus nette Anlage. Aber bei den Preisen kann man das natürlich auch verlangen… Danach ging es wieder zurück an den Strand. Am frühen sollte der Bus fahren und wir wollten vorher noch was essen, deswegen war dieser Strandbesuch nicht sehr lang. Zum Abschluss gabs nochmal die Käsespätzle. Hier hatten wir richtig Glück. Als wir uns überlegten, dass wir bald los müssten, fing es leicht an zu nieseln, nachdem das Wetter vorher immer ok war. Kurz bevor wir dann im Restaurant waren, es fehlten noch 20 oder 30 Meter, fing es dann richtig an zu regnen. Das hörte nicht auf, aber es nahm nach einiger Zeit deutlich ab, so dass wir immerhin nicht völlig durchnässt wurden, als wir zum Bus nach Kanyakumari gingen…

Dasara in Mysore

Am Montag dieser Woche war hier ein Feiertag. Es war der Hoehepunkt von Dasara, der mit enier grossen Parade in Mysore vor dem Palast des Maharajas gefeiert werden sollte. Das wollten wir uns natuerlich angucken. Also bestellten wir ein Auto und machten uns um 6 Uhr auf nach Mysore. Eigentlich hatten wir mit Stau gerechnet, immerhin wurde uns vorher von Kollegen gesagt, dass es sehr voll werden wuerde. Stau gab es aber nicht und so waren wir schon frueh in Mysore. Unser Fahrer fragte uns daraufhin, ob wir noch zu Chamundi Hill wollten. Da ich mit zwei neuen Praktikanten unterwegs war, die den noch nicht kannten, haben wir zugestimmt, nachdem wir den Fahrer gefragt hatten, ob wir das noch vor der Parade schaffen wuerden. Wir wussten naemlich nicht, wann die Parade war. Die Kommunikation mit dem Fahrer gestaltete sich sehr schwer, weil er kaum Englisch sprach, aber nach einigen Minuten war klar, dass das wohl noch klappen wuerde.

Also ging es hoch zum Chamundi Hill. Dort angekommen stellten wir uns in die lange Schlange fuer den Tempel und warteten. In der Schlange standen wir geschlagene 2 Stunden… Dann waren wir aber im – meiner Meinung nach nicht besonders spektakulaeren – Tempel und auch schnell wieder raus. Inzwischen war es schon Mittag und wir hatten Hunger. Also ging es wieder in die Stadt. Auf dem Weg hielten wir bei einem Restaurant um was zu essen.

Das Essen dauerte einige Zeit, weil das Restaurant ziemlich voll war und nicht viele Kellner da waren. Gegen Ende des Essen hoerten wir schon einige Boeller und machten noch Witze darueber, dass das bestimmt das Abschlussfeuerwekr der Parade war. Wir bezahlten und fuhren zum Palast – um dort zu sehen, dass wir wohl recht gehabt hatten. Alles war vorbei, die Menschenmassen liefen schon wieder vom Palast weg und dort wurde nur noch aufgeraeumt. Super. Wir waren also umsonst nach Mysore gefahren. Unser Fahrer hatte die Diskussion am Morgen wohl doch nicht verstanden oder er wusste auch nicht, wann die Parade war. Der Palast selbst, der durchaus sehenswert ist, war natuerlich auch nicht auf, also konnten wir den auch nicht besichtigen gehen. So fuhren wir dann schon gegen 5 wieder nach Bangalore los, wo wir dann auch wieder recht frueh ankamen.

Ein Wochenende in Kerala

Letztes Wochenende ging es endlich mal wieder auf Tour. Diesmal ging es nach Kerala, einem Bundesstaat im Südwesten von Indien. Genauer ging es nach Cochin. Samstag um 6 Uhr sollte unser Flug gehen. Das hieß für uns natürlich erstmal früh aufstehen. Uns, das waren Verena, Steffen, Matthias, Fabian und ich. Matthias und Fabian wohnen im Moment in einem anderen Guesthouse, wir trafen uns also um 4:45 am Flughafen. Dort ging überraschenderweise alles glatt – trotz Air Deccan. Im Flieger konnten wir uns Plätze sichern, die ich so in Deutschland auch noch nicht gesehen hatte: Einen Vierer, wie man ihn aus Zügen kennt. Ich setzte mich so, dass ich Rückwärts fliegen würde. Bis auf beim Start war das aber nicht zu bemerken, jedenfalls für mich. Ich habe aber auch in Zügen keinerlei Probleme, ich kriege es normalerweise gar nicht mit, wie rum ich fahre.

Pünktlich ging es los und pünktlich landeten wir in Cochin. Dort namen wir ein Taxi zu unserem Hotel. Das war ein ordentliches Hotel, die Zimmer waren sauber und es gab sogar eine Klimaanlage. Nach dem kurzen Ausruhen ging der Tag richtig los – mit einem Frühstück im Hotelrestaurant. Sogar Würstchen gab es – mit Pommes, Zwiebeln und Paprika. Das ist mal ein ungewöhnliches, aber sehr leckeres Frühstück. Nach dem Frühstück buchten wir eine Tour durch die Backwaters von Cochin und gingen dann los um uns die chinesischen Fischernetze anzugucken. Diese sind sehr interessant. Sie sind fest auf Holzstämmen befestigt und werden mit diesen ins Wasser gelassen. Da bleiben sie einige Minuten, dann werden sie wieder hochgezogen. Meist sind dann nur einige wenige Fische im Netz, deswegen gibt es halt viele Netze die alle paar Minuten im Wasser sind. So ist dann der Gesamtfang ausreichend.

Danach wollten wir an den Strand – den es in Cochin nicht gibt, wie wir feststellen mussten. Was der Hotel-Portier als Strand bezeichnet hatte war ein betonierter Streifen am Wasser. Also liefen wir die Hauptstraße lang und gucken hier und da in die kleinen Geschäfte, wo einige von uns natürlich auch wieder Souveniers kauften. Außerdem sprach uns ein Rickschafahrer an, der uns die Stadt zeigen wollte. Wir sagten ihn, dass wir in die Backwaters fahren würden, aber am nächsten Tag würden wir das gerne machen. Also verabredeten wir uns für den nächsten Morgen.

Pünktlich waren wir wieder im Hotel, so dass wir noch schnell Mittag essen konnten, um dann zu der Backwaters-Tour abgeholt zu werden. Im Auto, dass uns abholte, saßen schon zwei weiße. Nach ein paar Minuten fragten wir sie auf Englisch, wo sie denn eigentlich her kamen – bisher hatten wir die ganze Zeit Deutsch gesprochen und sie hatten gar nichts gesagt. Deswegen überraschte uns die Antwort: “Wir kommen auch aus Deutschland”. Die beiden waren Medizin-Studenten aus Berlin. Am Boot angekommen wurden wir aber wieder getrennt – wir fünf hatten ein eigenes Boot, die beiden Studenten kamen mit zwei Indern und noch weiteren weißen Touristen ein zweites Boot. Die Boote wurden von zwei Indern gesteuert, die sie mit langen Bambusstangen vorwärts stießen. Dazu hatten wir einen Führer, der einiges erklärt hat. Vor allem aber war die Tour entspannend – es war fast völlig still und die Umgebung sehr ruhig. Als wir dann wieder zurück waren sind wir nur nochmal essen gegangen und dann ins Bett – immerhin waren wir alle morgens vor 4 aufgestanden.

Am Sonntag frühstückten wir wieder gemütlich – und als wir raus kamen, wurden wir von dem Rickschafahrer und einem Freund begrüßt, die uns die Stadt zeigen wollten. Die Tour war auch sehr schön. Wir haben alle wichtigen Punkte abgeklappert, die Fahrer haben uns immer gut erklärt, was wir als nächstes sehen würden. So sahen wir den Jain-Tempel, Vasco da Gamas erstes Grab, eine Ingwer-Fabrik, ein Wohnhaus von Vasco da Gama, eine alte Kirche und noch einiges mehr. Nach 4 Stunden waren wir wieder am Hotel – und dann mussten wir auch schon wieder los, unseren Flieger kriegen. Auch hier ging alles recht glatt, nur rund ne halbe Stunde Verspätung.

Das Wochenende war ein sehr schönes Wochenende, die nächsten Wochenenden versprechen auch, spannend zu werden: Trips nach Mysore (wo ein großes Fest stattfindet), Trivandrum in Kerala und Delhi werden grade geplant…

Hampi

Letztes WochenendeVor drei Wochen waren wir in Hampi. Freitag ging es los, Sonntag zurueck – und wir waren danach voellig fertig. Aber ich fange mal vorne an.

Freitag um kurz nach 9 stiegen wir zu viert in zwei Rickschas und fuhren zum Bahnhof. Die Fahrt nach Hampi sollte naemlich unsere erste Zugfahrt werden. Wir hatten Schlafwagen ohne Klimaanlage gebucht – und wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten wuerde. Nachdem wir von der Holzklasse gehort hatten, die hier in Indien ihren Namen voellig zurecht traegt, waren wir aber auf alles gefasst. Schon am Bahnhof wurde es lustig. Wir sollten von Gleis 10 abfahren. Es gibt aber keine Möglichkeit mehr, zu Gleis 10 zu kommen. Die Brücke dahin ist nämlich kaputt. Also sind wir an Gleis 8 von der Brücke gegangen und dann einmal quer über die Schienen und durch den Zug auf Gleis 9 durch, um zum Zug zu kommen. Im Zug angekommen war es dann besser, als wir gedacht hatten. Ein Zug mit etwa dem gleichen Format wie in Deutschland, mit Abteilen zu je sechs Plaetzen. Dabei war die Rueckenlehne der Bank hochklappbar und stellte das mittlere Bett dar, die Sitzflaeche war das untere Bett und oben drueber hing das dritte Bett. Von diesen Dreierstapeln gab es zwei je Abteil, zusaetzlich waren auf der anderen Seite des Gangs nochmal zwei Betten. Zwischen den beiden Bettenstapeln waren drei Ventilatoren angebracht, die fuer die Lueftung sorgen sollten.

Recht schnell hatten wir uns ueberlegt, wer wo schlafen wuerde und gingen dann auch bald schon ins Bett. Eigentlich wollten wir noch was wachbleiben, aber zumindest ich bin schnell eingeschlafen und habe auch fast durchgeschlafen. Am nächsten Morgen wurden wir vom Wecker geweckt und dann bin ich erstmal auf die Toilette gegangen. Die war doch sehr heruntergekommen. Der gesamte Boden war total nass. Es sah nicht wirklich appetitlich aus. Aber als ich dann gespült habe, habe ich gesehen, dass das Rohr vom Spülkassten zur Toilette undicht war, so dass es nur Wasser war, was da auf dem Boden rumlief. Trotzdem habe ich schon schönere Toiletten gesehen… Danach habe ich mir kurz eine original indische Zugfahrt gegönnt und habe mich aus der Tür gelehnt um mal zu gucken, wo wir eigentlich sind. Das ist bei den Geschwindigkeiten nicht so gefährlich wie es sich anhört, der Zug fährt nicht mehr als 50, meist eher langsamer. Durchschnittsgeschwindigkeit sind so um die 40 km/h. Die Landschaft war sehr schön, so dass ich noch etwas an der Tür stehen geblieben bin und rausgeguckt habe.

Bald waren wir dann in Hospet, von wo wir mit dem Bus weiterfahren wollten. Wir haben uns dann aber doch für die Rickscha entschieden, weil die geforderten Preise in Ordnung waren (14 km, 90 Rupien. Im Lonely Planet standen 80 Rupien als Richtwert) und es deutlich komfortabler war. Vor allem mussten wir so nicht den Busbahnhof suchen.

Wir hatten in Hampi kein Hotel gebucht und ein bisschen Sorge, ob wir noch alle in ein Guesthouse passen würden. Die meisten im Lonely Planet erwähnten waren nämlich nicht sehr groß, sondern so mit 3-5 Zimmer. Diese Sorge erwies sich aber sehr schnell als völlig unbegründet, wir konnten uns kaum vor Guesthouse-Leuten retten, als wir in Hampi aus der Rickscha stiegen. Wir wollten eigentlich zu Bungalos auf der anderen Flussseite, aber dort konnten wir nicht hin – die Boote fuhren wegen Hochwasser nicht. Also liessen wir uns von einem der 10 Inder, die um uns rumwuselten und uns in ihre Guesthäuser kriegen wollten sein Haus zeigen und entschieden, dort zu bleiben. 200 Rupien pro Zimmer, Warm-Wasser und alles war sauber. Es war natürlich alles sehr einfach, aber wir wollten ja auch nur eine Nacht da bleiben. Gleich stellten wir unser Gepäck dort ab und gingen dann zurück zur Hauptstraße.

Hampi selbst ist sehr klein. Ich würde es auf vielleicht 500 Einwohner schätzen. Plus mindestens genau so viele Touristen. Dementsprechend sah es auch aus. Überall waren Restaurants die mit italienischem Essen, meist mit sehr eigenwilliger Rechtschreibung, warben. Wir gingen zum ersten Restaurant, dass ganz ok aussah. Es sollte Pfannkuchen mit Nutella und Omlettes und ähnliches haben. Also bestellten wir ein paar Pfannkuchen und ein paar Omlettes und warteten. Und warteten. Und warteten. Erst nach 45 Minuten kam unser Essen dann auch. Aber es war dafür recht lecker, insbesondere der Pfannkuchen mit Schoko-Sauce und Banane war sehr lecker.

Während wir warteten begegnete uns auch das erste mal ein Jugendlicher, der Postkarten verkaufte. 10 Rupien pro Stück wollte er, angeblich hatte er sie für 7 gekauft und deswegen wollte er auch keine besonderen Discounts geben. Wir zahlten am Ende rund 9 Rupien pro Stück, glaube ich. Später sahen wir die exakt gleichen Postkarten im Laden für 5 Rupien. Aber das war uns eigentlich klar… Die Postkartenverkäufer sind in Hampi wirklich überall. Man kann kaum 10 Meter laufen ohne Postkarten verkauft zu bekommen.

Nach dem Essen ging es dann in den Haupttempel. Dieser ist sehr schön, aber an sich nichts besonderes. Nur zwei Besonderheiten möchte ich nicht unerwähnt lassen. Zum einen gab es dort eine Elefanten. Wenn man sich vor diesen stellte, streckte er seinen Rüssel aus. Da konnte man dann eine Münze reinlegen. Dann gab er diese Münze seinem Betreuer, der daneben stand, und segnete einen, indem er mit dem Rüssel auf den Kopf fasste. Ein komisches Gefühl, das wir aber natürlich alle mal ausprobieren wollten.

Dann gab es im Tempel selbst Steinsäulen, die hohl waren. Wenn man sein Ohr daran legte und daneben auf den Stein klopfte, konnte man das auch hören. Ob es diese Säulen in allen Tempeln gibt weiß ich nicht, wir haben noch nirgendwo bisher eine Führung gemacht gehabt. Auf jeden Fall war es für mich neu.

Leider wurde unser Tempelbesuch dann aber recht abrupt von der Polizei beendet. Der indische Finanzminister war nämlich auf dem Weg und sollte sehr bald erscheinen. Also gingen wir dann wieder raus und kletterten auf den ersten Berg. Dafür muss man wissen: Hampi liegt in einem Tal und ist von kleinen Bergen umgeben. Auf diese kann man natürlich klettern, was wir auch ausgiebig gemacht haben. Von diesem Tempel konnten wir dann den Finanzminister ankommen sehen. Wir haben einige Zeit die Landschaft genossen und sind durch kleinere Ruinen gegangen, die auf dem Tempel waren. Dann sahen wir einen Berg mit einem interessant aussehenden Gebäude drauf, dort wollten wir als nächstes hin. Also haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht.

Der Weg auf den Berg hoch war jedoch alles andere als einfach. Wir sind etwa bis auf 3/4 der Höhe über eine Art Trampelpfad gekommen. Dort haben wir dann die beiden Mädels die mitwaren verlassen, sie wollten nicht weiter hoch. Weiter ging es auch scheinbar nur durch klettern, jedenfalls auf unserer Seite des Berges. Also sind wir halt geklettert. Dabei waren einige Situationen dabei, die zumindest mich an die Grenzen meiner Kletterfähigkeiten in Jeans und normalen Schuhen brachten. Insbesondere sei hier ein Stein fast ganz oben zu erwähnen, der sehr fies war. Etwa einen Meter lang und 30 cm breit war er. Links ging es rund 3 Meter, rechts rund 5 Meter runter. Und weil das noch nicht lustig genug ist, war die Oberseite des Steins nicht flach sondern rund, wie es halt Seiten von Natursteinen nunmal sind. Aber auch der wurde gemeistert und wir kamen dann bei dem alten Tempel auf dem Berg an. Dieser war sehr schön und vor allem der Ausblick war wunderschön. Einige Zeit blieben wir da oben, aber dann wollten wir auch wieder runter. Diesmal nahmen wir aber die Treppe, die sich etwas versteckt auf der anderen Seite des Berges befand, die aber genau auf der Plattform endete, wo wir mit dem Klettern begonnen hatten. Unten angekommen entschieden wir, dass wir für den Tag genug hatten und essen wollten.

Essen gingen wir im Mango Tree. Das ist das bekannteste Restaurant in Hampi, es wurde uns von allen Bekannten empfohlen, die schonmal da waren. Das Essen war auch wirklich ziemlich gut, auch das Ambiente war schön. Nur die ganzen Fliegen und Krabbelviecher störten etwas. Nach dem Essen sind wir dann ins Guesthouse wo wir noch eine auf dem Weg gekaufte Melone aßen und dann schlafen gingen.

Am nächsten Tag ging es zu dem Weltkulturerbetempel, der allerdings nicht so grandios schön war, wie wir es erwartet hatten. Vielleicht lag das aber auch daran, dass wir in der letzten Zeit sehr viele Tempel gesehen hatten und sie uns etwas zum Hals heraushingen. Im Tempel trafen wir auf eine Gruppe von 30 Indern, die alle mit uns Fotos haben wollten – immerhin nur in Gruppen, so dass es recht schnell ging. Trotzdem war es lustig, sich immer wieder mit Indern auf Fotos zu stellen… Von dem Tempel ging es dann zu dem ehemaligen Palast von Hampi, wo wir ein Musem besuchten und uns den Park anguckten. Zum Abschluss ging es noch durch einige Ruinen vom alten Hampi und zum Queen’s Bath, was ganz nett war, aber wir waren zu fertig und hatten zu viele Ruinen gesehen, um es noch richtig zu bewundern.

Dann ging es wieder nach Hospet zum Zug, diesmal in einer Großraumrickscha. Die haben 6 reguläre Plätze, so dass wir dort auch mit Gepäck gut reinpassten. In Hospet stiegen wir wieder in unseren Zug und waren recht müde. Ich schlief recht schnell ein – war damit aber leider fast allein. Meine Freundin konnte gar nicht schlafen. Der Grund waren die Käfer und Kakerlaken, die durch den Zug krabbelten, die ich gottseidank nicht gesehen habe. Sie verbrachte also die ganze Fahrt sitzend im Zug und tötete immer wieder irgendwelche Krabbelviecher, war am nächsten Morgen aber natürlich dann völlig fertig.

Wieder in Bangalore stiegen wir in eine Rickscha und waren dann so gegen 7:20 im Guesthouse, wo ich schnell noch duschte und dann zur Arbeit fuhr.

Coorg

Am letzten Wochenende ging es nach Coorg. Besichtigt werden sollte vor allem der dortige Tempel, das angeblich groesste tibetanisch-buddhistische Kloster ausserhalb von Tibet mit rund 2000 Moenchen. Der Rest des Wochenendes war noch nicht verplant, das wollte wir auf dem Weg oder dort ad hoc machen.

Als wir also am Freitagnachmittag aufbrachen war noch nicht sehr viel geplant. Es gab einen SprinterTempo Traveller, den wir gemietet hatten, reservierte Hotelzimmer und 14 Leute, die neben dem Wagen standen. Leider hatte der Sprinter nur 13 Sitzplaetze (plus Fahrer). Also mussten wir uns ueberlegen, wie wir das machen konnten. Aber wir sind ja in Indien, da ist es voellig normal, dass mehr Leute als Sitze in einem Auto sind. Also gab es halt einen zusaetzlichen Sitzplatz auf dem Boden. In Deutschland haette man vielleicht einfach ein bisschen enger zusammenruecken koennen und haette dann schon einen mehr auf eine Bank bekommen, aber davon gehen die Inder einfach aus. Auf der Breite, die in Deutschland 3 Sitze einnehmen, sind hier 4. Wenn dort Leute meiner Statur (und ich bin eigentlich nicht auffaellig breit) platznehmen wird das nichts. Da sitzt man halb aufeinander und kann sich nicht mehr anlehnen. Deswegen war die Fahrt auch nicht sonderlich bequem. Das war besonders toll weil sie 7 Stunden dauern sollte. Um kurz vor 4 ging es hier los, im Hotel waren wir nach 11. Zwischendurch hielten wir an einem indischen Restaurant und assen zu Abend. Danach wurde der Rest der Fahrt gerettet indem wir Rang De Basanti kauften. Auf Hindi. Wir verstanden also nur etwa 5% des Textes (naemlich den, der ausnahmsweise mal Englisch war) und mussten uns von Mana, die mitgekommen war und als Inderin natuerlich Hindi spricht sowie von den anderen, die den Film schon mit engl. Untertiteln gesehen hatten erklaeren lassen. Ingesamt verstand ich trotzdem vieles erst so wirklich nach dem Ende als es dann nochmal genauer erklaert werden konnte und frage mich immernoch, warum man aus 2 Stories, die nichts (ausser den Personen) gemein haben, einen 3-Stunden-Film gemacht hat anstatt zwei Filme draus zu machen.

Im Hotel angekommen wurden wir von einem ehemaligen Krankenpfleger in Frankfurt begruesst, der jetzt im Hotel als Masseur arbeitet. Er konnte zwar halbwegs Deutsch, hoerte aber trotz hoergeraet sehr schlecht, so dass Unterhaltungen sehr schwer waren. Auf dem Weg in unsere Zimmer dann die naechste Ueberraschung: Eine riesige Menge Ameisen kletterten im Treppenhaus herum. Grosse Ameisen, ca. 1,5 cm lang. Uns wurde aber versichert, dass die nicht in den Zimmer sein und sowieso erst am gleichen Tag angekommen sein. Sie wuerden schnell wieder verschwinden. Trotzdem war ich froh, dass mein Zimmer weit weg vom Treppenhaus lag. Die Zimmer waren recht spartanisch eingerichtet. Ein grosses Doppelbett, ein Schrank, ein Tisch mit zwei Stuehlen – und ein grosser Fernseher. Der Fernseher kostete wahrscheinlich etwa die Haelfte der ganzen Ausstattung. Das Badezimmer war allerdings noch spartanischer. Toilette, Waschbecken, zwei Wasserhaehne und zwei Eimer. Die beiden Eimer waren die Dusche. Immerhin gab es scheinbar warmes Wasser, wofuer sonst zwei Wasserhaehne? Aus dem einen kam aber nichts raus.

Am naechsten Morgen kam dort dann aber wirklich warmes Wasser raus. Also wurde geduscht und dann ging es auf zum Fruehstueck ins Hotel Green. Wir wussten, dass das in der Naehe war, aber nicht wo genau. Also steigen wir ins Auto und fuhren aus der Hoteleinfahrt – und parkten auf der anderen Strassenseite vor dem Hotel Green. Dort gab es Omlette (natuerlich nur echt mit Zwiebeln und gruenen Chillischoten, dazu Ketchup), Toast (mit Fruchstueckchen), Kaffee (mit viel Milch und mehr Zucker pro Glas als in einer Flasche Cola enthalten ist) und indisches Brot (Parota). Einige ganz wagemutige bestellten sich Ruehrei mit Gewuerzen, was aber wohl auch recht lecker war, wenn auch shaerfer als der Rest. Das Fruehstueeck war insgesamt lecker, aber wir hatten die Kueche ueberfordert und das Fruehstueck dauerte so sehr lang.

Nach dem Fruehstueck ging es zum goldenen Tempel. Dieser war schon von weitem gut zu sehen, denn er war, wei der Name vermuten laesst, goldverkleidet. Jedenfalls sah man auf einem kleinen Huegel ein goldenes Dach. Drumherum hingen an sehr vuielen Baeumen Flaggen, die mit Buecherkopien bedruckt waren. Das sah durchaus beeindruckend aus. Im Tempel angekommen ging es nicht minder beeindruckend weiter. Im Hauptgebaeude standen drei riesige goldene Statuen (jede geschaetzte 3-4 Meter hoch), jeder Quadratzentimeter Wand war bemalt. Unten mit eher unschoenen Bildern von Feuer, aufgespiessten oder gekochten Menschen und Wesen mit Menschenkoerper aber Tierkoepfen, darueber dann eine wilde Mischung aus Gottheiten und Menschen. Einige Waende waren jedoch auffallend anders. Ihre Grundfarbe war nicht gruen sondern schwarz und sie enthielten sehr viele Totenkoepfe und Skelette. Trotzdem sahen auch diese Waende gut aus.

Auf der Tempeltour kamen wir dann unter einem hohen Bogen durch. Das, was wir da an der Decke sahen, sah aber nicht wirklich schoen aus: Bienen. Eine Menge Bienen. 2 komplette Bienennester waren schon da, 2 weitere im Bau. Wir wollten uns lieber nicht ueberlegen was passieren wuerde, wenn die Bienen irgendwann mal nicht mehr nett sein wollten…

Leider war am Samstag in dem Tempel aber nichts weiter los, so dass wir mit der Besichtigung schnell durch waren. Nach dem Tempel gingen wir aber erstmal zur Nahe gelegenen kleinen Einkaufsstrasse. Dort gab es aber nur Kitsch wie Winkekatzen , so dass ich die Laeden nicht besonders spannend fand. Von dort ging es dann zu einer Kaffeplantage. Unser Fahrer fuhr uns dort auch hin – und sagste uns dann dort, dass man dort nur mit Genehmigung des Besitzers reinkommt. Sowas hatten wir aber natuerlich nicht. Also wurde schnell umgeplant und es ging zu einem Ort, dessen Namen ich vergessen habe. Dort wollten wir Elefanten reiten. Aber auch das war eine Pleite: Das geht nur morgens. Also wurde schon wieder umgeplant und es ging nach Orange County, wo wir essen wollten. Dort kamen wir so gegen halb 4 an und wurden im Golfwaegelchen vom Empfang zum Restaurant gefahren. Leider waren die Golfwaegelchen zu klein und der Regen zu stark, so dass meine rausguckenden Knie voellig durchnaesst wurden. Aber das recht leckere Buffet machte das wieder wett. Als gegen kurz nach 4 alle fertig waren wollten wir eigentlich mit der um 4 startenden Gewuerztour mitgehen. Die war aber – und das in Indien! – puenktlich gestartet. Also machten wir eine eigene Tour durch das Ressort und guckten uns Kaffee an. Danach ging es nach Hause ins Hotel, wo wir noch was assen und dann schlafen gingen.

Am naechsten morgen um 6:30 wurden wir von der gegenueber stattfindenden Hochzeit geweckt. Die musikalische Untermalung war doch sehr laut und die Balkontueren nicht wirklich schallisolierend. Kurz danach wollten wir aber eh aufstehen, weil wir ja an diesem Morgen die Elefanten besuchen wollten. Nach einem Fruehstueck im gleichen Restaurant wie am Tag zuvor (diesmal liefen wir) ging es dann auch los zu den Elefanten. Dort funktionierte diesmal alles und wir konnten reiten. Die Tour war jedoch sehr kurz, nur rund 5 Minuten sassen wir auf einem Elefanten, aber trotzdem war es ganz lustig. Elefanten fuehlen sich sehr komisch an, vor allem mit ihren Stoppelhaaren.

Nach der Elefantentour ging es dann nochmal zum goldenen Tempel, wo wir uns einen Gottesdenst anguckten. Jedenfalls den Anfang, nach etwa 15 oder 20 Minuten sind wir gegangen. Bsi auf Gesaenge und ab und zu Trommelschlaege gab es dort nicht sehr viel zu sehen. Nur am Anfang lief ein Moench mit Raeucherstaebchen durch den Tempel, was ganz interessant aussah, weil der Moench sehr festlich geschmueckt war.

Damit war unsere Tour durch Coorg dann auch beendet und wir fuhren wieder Richtung Bangalore. Auf dem Weg hielten wir an einem kleinen indischen Restaurant zum essen. Das essen war ziemlich lecker, aber es dauerte 2 Stunden, bis wir alle was gegessen hatten. Eine Gruppe aus 14 Leuten hat die Kueche ein wenig ueberfordert. Trotzdem war es ein schoener Restaurantbesuch. Und billig: 100 Rupien fuer jeden. Dort sahen wir auch eine Gruppe Schweine, die in der Naehe lebten und uns zwei Mal besuchen wollten. Auf unser “ich nehme das zweite von links” haben die Kellner aber leider doch nicht reagiert sondern die Schweine nur weggescheucht.

Tempeltour

Am Samstag dieser Woche sind wir zu einer laengeren Tour aufgebrochen. Morgens um 6:30 stand unserer Fahrer vor der Tuer, kurz danach ging es dann auch los. Erstes Ziel: Die groesste aus einem Stein gehauene Statue der Welt in Sravanabelagola. Unser Scorpio war mit 6 Leuten inkl. Fahrer gut besetzt und erstmal wurde Schlaf nachgeholt. Am Abend vorher waren wir naemlich bis 23:15 im Spinn. Unser Fahrer wusste, wo wir hinwollten und kannte den Weg, so dass wir mehr oder weniger ruhig schlafen konnten. Der Fahrstil (schnell) und die Strassen (schlecht) verhinderten wirklichen Schlaf, aber ein bisschen Doesen war drin. Nach etwa drei Stunden kamen wir an der Statue an. Diese steht auf einem kleinen Berg und ist nur zu Fuss zu erreichen. Rund 500 Stufen sind es. Der ganze Berg ist heilig, so dass wir unten unsere Schuhe ausziehen mussten und Barfuss die aus dem Stein gehauenen Stufen erklimmen mussten. Bei 30 Grad und praller Sonne kein leichtes Unterfangen. Fuer aeltere Menschen nicht machbar – und fuer die gab es deswegen auch einen Trageservice. Mehrmals ueberholten uns aeltere Menschen, die in einem an zwei langen Bambusstaeben festgemachten Stuhl sassen und von 4 Maennern den Berg hochgetragen wurden.

Oben angekommen mussten wir durch einen Metalldetektor laufen. Dieser wurde von einem fur infernalischen Laerm sorgenden Generator mit Strom versorgt. Und – viel wichtiger: Von jedem ignoriert. Wir gingen durch, piepsten, aber nichts geschah. Es war kein Sicherheitsmensch in Sicht und es machte auch niemand Anstalten uns aufzuhalten, als wir einfach weitergingen. Super Sicherheitsmassnahmen. Von nun an ging es ueber ein Geruest weiter nach oben, bis wir endlich die Statue sahen. 17 Meter hoch – und total nass. Ein steter Besucherstrom geht an der rechten Statuenseite hoch, nimmt einen Kuebel Wasser (gegen Aufpreis auch gewuerztes Wasser, Kokosnusssaft, gefaerbtes Wasser oder Milch) und schuettet ihn ueber die Statue. Dann geht es an der anderen Seite wieder runter. Die Folge hiervon ist eine tropfende Statue mit Nelken auf dem Kopf. Einmal im Jahr gibt es ein grosses Fest, an dem die ganze Statue mit Milch ueberschuettet wird.

Viel mehr als die Statue gab es hier aber nicht zu sehen, also ging es danach wieder den Berg runter. Jedenfall versuchten wir das. Aber wir hatten Fans gefunden. Uns liefen erst einige Kinder hinterher, die dann natuerlich auch ein Foto mit uns wollten. Kaum waren wir dafuer angehalten wurden wir auf die naechsten Fotos gezogen. Als wir dann ein grosses Gruppenbild auf 6 Fotoapparaten festgehalten hatten, wurden wir aber doch entlassen und konnten unseren Weg den Berg runter antreten. Die Stufen hatten sich inzwischen schon deutlich aufgeheizt, was uns dazu brachte, recht schnell zu gehen und Pausen auf die wenigen Schattenstellen zu legen.

Nun ging es weiter nach Halebid. Dort wurde ein Tempel besichtigt. Bevor es aber in den Tempel ging wollten wir was essen – es war schon nach 12, also Essenszeit. Direkt gegenueber vom Tempeleingang fanden wir ein “Deluxe-Restaurant”, wo wir reingingen. Deluxe war es nun wirklich nicht, es war ein sehr einfaches indisches Restaurant. Es gab keine Karte, nur ein paar Bilder ueber dem Tresen. Das bestellte Essen kam in Metallschaelchen, die schon bessere Tage gesehen haben. Dafuer schmeckte es recht gut und machte satt – und wie ich jetzt definitiv sagen kann war es auch ok, keiner hatte danach Magenprobleme. Nach dem Essen ging es in den eigentlichen Tempel. Dieser war recht beeindruckend, weil wirklich jeder Centimeter der Waende verziert war. Die Steinhauer, die hierdran gearbeitet hatten, muessen Jahre beschaeftigt gewesen sein. Ueberall waren Figuren in die Waende gehauen und wo mal ausnahmsweise keine Figur war stand eine Statue. Ausserdem hatte der Tempel einen schoenen Garten, durch den wir noch etwas gelaufen sind. Hier standen einige Statuen, die der grossen Statue aehnlich sahen, aber deutlich kleiner waren – 2 bis 3 Meter hoch.

Nun ging es zum letzten der Tempel, die auf dem Programm standen: Belur. Doch bevor wir in den Tempel gingen gab es schon das erste zu begucken: Direkt vor unseren Augen wurde eine Rickschaw von einem Kleinwagen angefahren und umgeworfen. Der Rickschawfahrer stieg sofort aus seiner Rickschaw und gab dem Kleinwagenfahrer eine Ohrfeige. Daraus entwickelte sich aber keine richtige Schlaegerei weil sofort ein Polizist vor Ort war, der schlichtete. Viel passierte nicht mehr, die Rickschaw wurde wieder aufgestellt und dann fuhren alle weiter – und wir gingen in den Tempel. Dieser war sehr aehnlich wie der letzte, wenn auch etwas groesser. Wir waren aber auch schon ziemlich geschafft, so dass diese Tempelbesichtigung recht kurz wurde.

Wieder im Auto ging es nach Hause. Fuer die 220 km, die wir von Bangalore weg waren, brauchten wir etwa 4 Stunden. Besonders die Strecke in Bangalore selbst wurde sehr lang, weil wir in die Innenstadt wollten, um noch was zu essen, und dort natuerlich der Verkehr sehr schlimm war. Am Samarkand angekommen schickten wir den Fahrer nach Hause und gingen dann noch gut essen, bevor wir mit einer Rickschaw nach Hause fuhren.

Indien von oben

Google hat von Bangalore ziemlich gute Satellitenbilder ins Netz gestellt, auf denen ich grade mal ein wenig herumgeguckt habe.

Das ist der Campus, ich arbeite in dem Gebaeude rechts oben, das auf den Bildern noch im Bau ist. Die Umgebung ist inzwischen weit mehr bebaut; so leer ist es hier bei weitem nicht mehr.

Das Guesthouse ist auch zu sehen, leider nicht so auffaellig, wie der Campus. Es ist das weisse Haus. 😉 Der sehr dunkle Streifen, der durchs Bild geht, ist der Abwasserkanal. Etwa mittig im Bild ist eine Bruecke ueber diesen. Das Guesthouse ist das zweite Haus auf der rechten Seite, wenn man nach rechts oben, Richtung Swimmingpool, geht.

Vom Rest von Indien gibt es leider nicht so gute Bilder. Das hier muesste aber z.B. der Strand sein, an dem wir in Goa waren.

Goa

Jetzt ist es schon Donnerstag und ich habe immernoch nicht ueber unseren Wochenendtrip nach Goa berichtet. Bevor ich alles wichtige vergesse, hier also jetzt endlich der Bericht. Vor genau einer Woche war hier in Indien ein Feiertag. Daraus resultierte die bei Arbeitnehmern sehr beliebte Moeglichkeit, mit nur einem Urlaubstag gleich vier Tage in Folge frei zu haben. Die nutzten wir (“wir” sind in diesem Fall Kirstin, Michael und ich) aus und flogen Donnerstag gegen 14 Uhr mit Air Deccan, einem indischen Billigflieger, nach Goa. Vorher hatten wir uns schon von einer Team-Assistentin dort drei Zimmer fuer je 200 Rupien (rund 4 Euro) pro Nacht besorgen lassen.

Schon der Hinflug begann ein wenig kurios. Wir trafen naemlich eine Arbeitskollegin mitsamt ihres Freundes, die ebenfalls nach Goa fliegen wollten – allerdings in ner anderen Maschine. Ihre eigentliche Maschine war einige Stunden frueher als geplant abgeflogen und jetzt waren sie auf einen Flug kury vor unserem umgebucht worden. Wir gingen aber gleich wieder getrennter Wege, wenn auch nicht fuer lange, wie wir spaeter merken sollten… Die restliche Zeit vor dem Abflug verbrachten wir im ziemlich trostlosen Warteraum ohne wirkliche Beschaeftigung, weil der Bangalorerer Flughafen leider nur ein sehr kleines Buchgeschaeft zu bieten hat. Ein paar schlechte Witze darueber, wie schlecht unsere Unterkunft wohl sein wuerde, sonst im Wesentlichen Langeweile und Samosa. Im Flieger sass ich neben einer jungen Inderin, die ganz nett war. Wir unterhielten uns kurz darueber, was ich mir noch alles in Indien angucken sollte und was ich in Indien machen wuerde. Danach hoerten wir dann aber beide Musik – sie ueberraschenderweise Rammstein.

In Goa angekommen stiegen wir in ein vorab bezahltes Taxi (direkt vor dem Flughafen gibt es den entsprechenden Taxistand, der die Preise zu den Staedten in der Umgebung als grosse Tafel angeschlagen hatte, was Verhandlungen ueberfluessig machte) und fuhren nach Calangute/Baga. Das sind eigentlich zwei Staedte, die aber so weit gewachsen sind, dass es jetzt keine wirkliche Grenze mehr gibt. Auf dem Weg fielen uns sehr schnell zwei grosse Unterschiede zu Bangalore auf: Es gab Strassen, die diesen Namen verdienten und es stank nicht so. Die Luft war meist richtig gut. In Calangute trafen wir uns in einem Restaurant mit einem Bekannten der Team-Assistentin, die uns die Zimmer besorgt hat, der uns dann zu unserer Unterkunft brachte. Die Zimmer waren etwas besser, als wir gedacht hatten – immerhin hatten wir jeder ein eigenes Bad. Trotzdem waren die Zimmer ziemlich heruntergekommen, vor allem waren sie vermutlich dieses Jahr noch nicht gesaeubert worden und ob das fuer letztes Jahr anders ist wuerde ich nicht beschwoeren wollen. Aber sie waren fuer die kurze Zeit schon ok und ausserdem sehr nah am Strand gelegen. Beim Besuch des dritten Zimmers, das anders als die anderen beiden im 1. Stock war, wurde uns dann offenbart, dass der Preis doch nicht 200 Rupien pro Zimmer und Nacht war, sondern fuer dieses Zimmer (warum auch immer…) 300 Rupien betrug. Aber auch das war noch ok. Also nahmen wir die Zimmer und nach kurzem frischmachen ging es an den wenige Meter entfernten Strand.

Dort war es richtig schoen. Der Strand war unuebersehbar touristisch gepraegt, aber trotzdem sehr schoen. Wir gingen ein bisschen umher, ich kaufte mir Flip-Flops und dann gingen wir erstmal Essen – im Kamasutra, einem indischen Restaurant, dessen Namensgebung uns nicht ganz verstaendlich wurde. Das einzige, was irgendwie mit dem Kamasutra zu tun hatte war ein Lampenstaender dem man mit etwas Phantasie weibliche Formen andichten konnte und der Name des einzigen Desserts auf der Karte: “Sin”. Trotzdem war das Essen sehr gut, insbesondere die Vorspeisen und ihre Saucen waren sehr lecker. Wir blieben noch etwas in dem Restaurant und lauschten der Lounge-Musik und gingen dann wieder an den Strand um den Abend bei einem Kingfisher ausklingen zu lassen.

Am naechsten Morgen ging es zu Lila. Lila ist ein Restaurant, dass auf Goa von einem deutschen Ehepaar betrieben wird und das unser Reisefuehrer, der Lonely Planet, fuer sein sehr gutes Fruehstueck geruehmt hat. Dem kann ich nur zustimmen. Es gab Crossaints, Cappucino, Cafe Latte, Schinkenomlettes und Bacon mit Spiegelei, dazu halbwegs richtiges Brot. Alles war sehr lecker, nur im Schinkenomlette war ein bisschen zu viel Schinken. Hier trafen wir auch die Arbeitskollegin und ihren Freund wieder… So gestaerkt gingen wir dann an unser anstrengendes Tagewerk: Am Strand liegen und den Frucht-/Tuch-/Schmuck-Verkaeuferinnen erklaeren, dass wir nichts kaufen wollten. Schnell waren drei Liegen und zwei Sonnenschirme gesichert und dann wurde ausgeruht. Es wurde ein sehr ereignisloser, dafuer aber umso erholsamer Tag. Bis es so langsam dunkel wurde bestellten wir nur ab und zu neues Wasser oder etwas zu Essen (auch einmal eine sehr leckere Ananas bei einer Fruchtverkaeuferin) und bewegten uns hoechstens mal in den Ozean und wieder zurueck. Bevor wir Abendessen gingen, sind wir nochmal kurz in unsere Unterkunft gegangen – wo ich unangenehmen Besuch bekommen hatte. Zwei Kakerlaken hatten mein Badezimmer zu ihrem neuen Heim gemacht. Nun bin grade ich nun wirklich kein Insektenfreund, so dass ich mir erstmal Hilfe in Form von Michael und Kirstin holte. Kirstin ist ebenfalls nicht grade gut auf Viechzeugs zu sprechen, Michael versuchte immerhin, wie Kakerlaken mit einem Blatt Papier aus dem Zimmer zu bekommen. Das half aber nicht viel. Also ging ich zu den Besitzern des Hauses und fragte sie um Rat. Die Hausherrin nahm eine Dose Insektenspray und ging damit auf die Viecher los, was die beiden sehr schnell toetete. Ab diesem Zeitpunkt bewegte ich mich nur noch sehr vorsichtig durch mein Zimmer, aber es waren keine weiteren Kakerlaken zu entdecken. Die Dose behielten wir trotzdem vorsichtshalber da. Danach folgten wir dann wieder einer Empfehlung des Lonely Planets und gingen zu Domingo’s, einem Restaurant, dass so ziemlich die besten Steaks in Goa haben sollte. Die Steaks dort waren auch wirklich sehr gut, leider war die Beilage etwas klein geraten. Ans Kamasutra kam dieses Restaurant schon wegen seines ziemlich billigen Ambientes nicht ran, von Neonroehren beleuchtete Baumarktgartentische stinken gegen stilvoll beleuchtete Holz-Tische mit Baenken und Sofas halt ab. Nach dem Domingo’s ging es dann ins quasi nebenan gelegene Tito’s. Tito’s ist ein sehr bekannter Club in Goa. Er ist sogar auf den offiziellen Strassenschildern vermerkt – was ihn aber auch nicht besser macht. Die Einrichtung wirkte so, als habe sie jemand geplant, der durchaus wusste, was einen Club gut aussehen laesst. Leider muss dann beim Bau das Geld ausgegangen sein, die Verarbeitung ist teils mehr als nur billig. Dazu kam noch, dass die gespielte Musik (Hip-Hop) keinem von uns drei so wirklich zusagte, so dass unser Besuch hier nur sehr kurz waehrte. Fuer den Rueckweg waehlten wir den Weg ueber den Strand, wo wir kurz vor unserer Unterkunft nochmal Halt machten und uns nochmal in gemuetliche Stuehle setzten und dort blieben, bis der Laden schloss. Wieder in meinem Zimmer ging die Kakerlakensuche nochmal los – es waren aber keine zu sehen. Also legte ich mich ins Bett und machte mir Mut, dass das angelassene Badezimmerlicht die Kakerlaken wohl abgeschreckt hatte – bis ich kurz vor dem Einschlafen den sich bewegenden Schatten sah. Die naechste halbe Stunde brachte ich damit zu, Kakerlaken zu toeten, das Zimmer zu durchsuchen, keine mehr zu finden, mich wieder zu beruhigen, wieder eine irgendwo hervorkriechen zu sehen… – das ganze 4 Mal, so dass ich am Ende 6 Kakerlaken im Zimmer gehabt hatte. Danach spruehte ich alle Oeffnungen die ich finden konnte vorsorglich mit dem Anti-Kakerlaken-Spray ein und nach einiger Zeit konnte ich tatsaechlich schlafen. Uebrigens hielt sie das wirklich bis zum Ende unseres Aufenthaltes aus dem Zimmer, jedenfalls habe ich keine mehr gesehen.

Am naechsten Morgen, also Samstagmorgen, fruehstueckten wir am Strand, was sich jedoch als Fehler erwies. Das Essen war halbwegs ok, der Kaffee aber eine Katastrophe. Nescafe mit H-Milch ist halt doch nicht wirklich ein leckerer Cafe Latte. Danach wollten wir uns einen anderen Strand angucken: Colva. Dieser Strand ist etwa anderthalb Autostunden suedlich von Calangute. Also auf zum Taxi. Hier erlebten wir eine Ueberraschung: Gleich der erste machte uns ein gutes Angebot. Er wollte 1000 Rupien dafuer haben uns dort hinzubringen, dort bis zum Abend zu warten und uns dann wieder zurueckzufahren. Insbesondere wenn man bedenkt, dass der Strand noch hinter dem Flughafen lag, also schon die einfache Fahrt rund 750 Rupien kosten wuerde, war das voellig ok. Wir nahmen das Angebot also an und stiegen ein. Auf dem Weg erzaehlte der Fahrer uns sehr viel ueber Goa und die Gegend, was einerseits ganz nett war, andererseits in dieser Menge aber dann doch irgendwann nervte. Trotzdem war der Fahrer ganz nett und die Fahrt ging recht schnell. In Colva angekommen gingen wir an den Strand – und waren ueberrascht. Ganz im Gegensatz zum von britischen Touristen ueberlaufenen Calanguter Strand war der Strand von Colva ziemlich leer und offensichtlich fest in indischer Hand. Ausserdem war er sehr viel schoener als der von Calangute. Trotzdem fanden wir recht schnell drei freie Liegen und legten uns dort hin. Ganz untouristisch ging es aber auch hier nicht ab – es gab auch hier Schmuckverkaeuferinnen, die uns auch gleich belagerten. Nach ewig langem anprobieren und in-die-Hand-gedrueckt-bekommen wurden es schliesslich zwei Fusskettchen fuer Kirstin. Ich war kurz davor ein recht schoenes Tuch zu kaufen, aber ob des eh schon sehr vollen Rucksacks kaufte ich es dann doch nicht – hier in Bangalore kriegt man solche Tuecher ja auch. Unser restlicher Tagesablauf unterschied sich nicht wesentlich vom Tag davor: Auf den Liegen liegen und ab und zu ins Wasser – viel mehr passierte nicht. Abends ging es wieder ins Kamasutra. Leider war mir die extreme Klimaanlage im Tito’s am Abend zuvor nicht gut bekommen, so dass ich danach ins Bett ging.

Unseren letzten Morgen verbrachten wir wieder bei Lila – und trafen zum dritten und letzten Mal in unserem Urlaub die Arbeitskollegin wieder. Nach dem Fruehstueck gingen wir dann nach Hause und packten unsere restlichen Sachen zusammen um dann um 11 Uhr in das Taxi zu steigen, dass uns zum Flughafen bringen sollte. Dort stiegen wir mit nur einer halben Stunde Verspaetung in unseren Flieger und flogen wieder zurueck in unser temporaeres Zuhause Bangalore.